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Weiterbildung für Pflegehelfer: Behandlungspflege (LG 1 + 2)

Pflegehilfskräfte, die ihren Handlungsspielraum erweitern und leichte medizinische Tätigkeiten übernehmen wollen, können dies anhand einer Weiterbildung in Behandlungspflege erreichen. Hier erklären wir dir, um was es bei Behandlungspflege genau geht, listen dir Anbieter für eine entsprechende Weiterbildung auf und geben Auskunft zu Karriere und Gehalt.

Die Behandlungspflege ist ein Teilbereich der häuslichen Krankenpflege. Es handelt sich hierbei um pflegerische Maßnahmen, die von einem Arzt angeordnet und von geschulten Pflegekräften durchgeführt werden. Pflegehilfskräfte, also Mitarbeiter ohne dreijährige Berufsausbildung zur Pflegefachkraft, können somit neben der Grundpflege auch Tätigkeiten ausführen, die Pflegebedürftige vom Arzt verschrieben bekommen haben. Dazu zählen unter anderem die Anleitung bei der Krankenpflege in der Häuslichkeit, die Bedienung und Überwachung von Beatmungsgeräten, Blutdruckmessung, Infusionen, Injektionen, spezielle Krankenbeobachtung, das Wechseln und Pflegen von Trachealkanülen oder Anlegen von Verbänden.

Die Weiterbildung Behandlungspflege ist ein Aufbaulehrgang anhand dessen sich Schwestern- oder Pflegehelfer weiterqualifizieren bzw. sich Personen ohne Ausbildung eine neue Chance auf dem Arbeitsmarkt eröffnen können.

Alle Infos zur Weiterbildung in Behandlungspflege

Weiterbildung in Behandlungspflege: Inhalte

Eine Weiterbildung in Behandlungspflege ist recht umfangreich und vermittelt Kenntnisse aus den Leistungsgruppen 1 und 2 sowie allgemeines Pflegewissen. Zu den Themen zählen:

Behandlungsstufe LG 1

  • Blutdruckmessung 
  • Blutzuckermessung
  • Inhalation
  • Injektion s.c.
  • Richten von Injektionen (auch Insulingabe)
  • Auflegen von Kälteträgern
  • Richten von ärztlich verordneten Medikamenten
  • Medikamentengabe
  • Augentropfen
  • Ausziehen von Kompressionsstrümpfen 

Behandlungsstufe LG 2

  • Versorgung bis zu zwei Dekubiti Grad 2
  • Verabreichung Klistiere / Klysma
  • Flüssigkeitsbilanzierung
  • Suprapubische Katheter (SPK)-Versorgung
  • Medizinische Einreibung
  • Dermatologische Bäder
  • Versorgung perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG)

Allgemeines Pflegewissen

  • Kommunikation mit und Beratung von Angehörigen
  • Grundwissen über rechtliche Rahmenbedingungen
  • Hygiene
  • Notfälle

Voraussetzungen

Formale Voraussetzungen

Wer sich in Behandlungspflege fortbilden möchte, muss über erste pflegerische Erfahrungen verfügen. Zur Zielgruppe gehören Pflegehilfskräfte sowie Pflegehelfer, die eine praktische Erfahrung von mindestens zwei Jahren mitbringen.

Persönliche Voraussetzungen

Dass einem der Umgang mit Menschen liegen muss, ist natürlich Voraussetzung. Einfühlungsvermögen, Verständnis und der Spaß an Kommunikation sollten auf jeden Fall zu deinen Charaktereigenschaften gehören. Schließlich arbeitest du sehr eng mit den pflegebedürftigen Personen zusammen.

Dauer und Verlauf

Die Weiterbildung in Behandlungpflege umfasst 160 Unterrichtsstunden oder mehr (es gibt Unterschiede je nach Anbieter). Im Anschluss an die theoretische Weiterbildung wird immer noch ein Praktikum absolviert, dessen Umfang besonders stark von Anbieter zu Anbieter variiert. Drei Monate sind ein häufig genannter Zeitraum. Die Weiterbildung endet mit einer Abschlussprüfung, die sich aus einem schriftlichen, mündlichen und fachpraktischen Teil zusammensetzt.

Weiterbildungsformen

Die meisten Behandlungspflege-Weiterbildungen finden in Vollzeit statt, das heißt der Unterricht findet täglich statt, zum Beispiel in einem Zeitraum von fünf Wochen.

Da sich die Weiterbildung in Behandlungspflege auch an Personen richtet, die bereits in der Pflege arbeiten, findet diese aber auch berufsbegleitend statt. Das bedeutet zwei feste Termine in der Woche in den Abendstunden sowie gelegentlicher Unterricht an den Wochenenden.

Anerkennung

Weiterbildungen zur Behandlungspflege sind bundesweit unterschiedlich geregelt. Das sieht man schon allein daran, dass Dauer und Verlauf nicht immer gleich sind. Die Weiterbildungen orientieren sich jedoch an den Anforderungen des Sozialgesetzbuches auf Bundesebene. Der Zusatz „Leistungsgruppen 1 und 2“ verdeutlicht außerdem, welche Behandlungen Pflegehelfer dann ausführen dürfen. Im Allgemeinen sind Weiterbildungen in Behandlungspflege also überall anerkannt.

Karriere nach der Weiterbildung

Pflegehilfskräfte mit absolvierter Weiterbildung in Behandlungspflege arbeiten in Pflegeteams ambulanter und stationärer Pflegedienste, sie finden Anstellungen in sozialen Betreuungs- und Besuchsdiensten und können Angehörige selbst pflegen. Die Weiterbildung kann als Aufbaulehrgang gesehen werden oder auch als Wiedereinstieg in die Berufswelt, denn der Pflegebereich bietet auch für diejenigen eine berufliche Perspektive, die eine neue Herausforderung suchen.

Gehalt

Da es sich bei der Behandlungspflege nicht um ein konkretes Berufsbild handelt, sondern um eine Weiterqualifizierung, konnten wir leider nicht herausfinden, wie hoch das Gehalt mit explizit dieser Weiterbildung ausfällt. Es ist davon auszugehen, dass sich Pflegehelfer damit finanziell verbessern, aber gehaltstechnisch dennoch unter dem Monatsverdienst von examinierten Pflegefachkräften bleiben. Wenn du mehr zum Thema Gehalt lesen willst, schau dir unseren Artikel zum Gehalt in der Pflegebranche an.

Jobmarkt

Allen, die bereits auf der Jobsuche sind oder sich einfach nur mal den Pflege-Arbeitsmarkt näher anschauen wollen, raten wir einen regelmäßigen Blick in Stellenbörsen. 

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