Weiterbildungen in der Pflege
Wer sich Spezialwissen für die Pflegebranche aneignen möchte, um mehr Verantwortung oder völlig neue Aufgaben zu übernehmen, kommt an Weiterbildung nicht vorbei. Das Angebot ist dabei groß und vielfältig. In dieser Rubrik möchten wir dir einen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen und beschreiben dir eine Auswahl an Weiterbildungen ganz ausführlich.
Inhaltsverzeichnis
Direkt zu den Weiterbildungen:
Weiterbildungen im Überblick
Welche Weiterbildungen gibt es überhaupt? Was lernt man dabei, welche Voraussetzungen muss man für die Teilnahme erfüllen und wie geht es danach beruflich weiter? Hier bekommst du ausführliche Infos!
Weiterbildungen finden
In unserer Weiterbildungsdatenbank findest du Weiterbildungen in ganz Deutschland: Von der Hygienefachkraft, zur Pflegedienstleitung, bis hin zu Palliative Care – in Vollzeit, Teilzeit oder als Fernlehrgang.
Einen seriösen Anbieter finden
Eine Weiterbildung macht man nicht einfach „just for fun“ – sie kostet schließlich Zeit und Geld und soll einem bestimmten Ziel dienen: der fachlichen Weiterentwicklung. Umso wichtiger ist, die passende Weiterbildung bei einem seriösen Anbieter zu wählen. Das heißt: Eine ausführliche Recherche und das Abwägen von Vor- und Nachteilen sind unerlässlich.
Weil sehr viele Institutionen Pflege-Weiterbildungen anbieten, möchten wir mit den folgenden Punkten einen kleinen Leitfaden bereitstellen, der dir auf dem Weg zur Pflege-Weiterbildung helfen soll.
Anerkennung prüfen
Eine Weiterbildung bringt nichts, wenn der Arbeitgeber sie letztendlich nicht schätzt und anerkennt. Ein gutes Indiz für eine hohe Weiterbildungsqualität ist die staatliche Anerkennung. Das heißt, dass die Weiterbildung mit einer Prüfung beendet wird, die von einer staatlichen Prüfungskommission abgenommen wird. Bei Fernstudiengängen weist ein ZFU-Siegel zusätzlich darauf hin, dass die Weiterbildung fachlich und didaktisch den Grundsätzen des Fernunterrichtschutzgesetzes (FernUSG) der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht entspricht.
Das Problem der Anerkennung erübrigt sich, wenn es um einheitlich geregelte Abschlüsse geht. Das ist zum Beispiel bei IHK-Zertifikaten der Fall (z.B. Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen) oder bei Weiterbildungen, die gemäß bestimmter Richtlinien konzipiert sind, wie beispielsweise die Betreuungskraft nach § 87b SGB XI: Hier hat der GKV-Spitzenverband Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von Betreuungskräften beschlossen.
Weitere Qualitätsmerkmale
Dauer
Auch wenn es schwierig ist, eine Mindestdauer festzulegen (schließlich sind nicht alle Weiterbildungen gleich umfangreich), sollte eine Weiterbildungsmaßnahme einige Monate in Anspruch nehmen, insbesondere dann, wenn sie in Teilzeit oder als berufsbegleitender Fernlehrgang absolviert wird. Weiterbildungen, die nur ein paar Tage dauern, sind eher Fortbildungen und inhaltlich weniger umfassend.
Voraussetzungen
Eine Weiterbildung, die für jeden offen ist und keinerlei Vorkenntnisse im Pflege- und Gesundheitsbereich verlangt, kann nicht zielführend sein. Eine qualitative Weiterbildung baut auf vorhandenem soliden Grundwissen im Pflegebereich auf und soll dieses vertiefen und spezialisieren.
Betreuung durch den Anbieter
Wie gut die Betreuung durch den Anbieter ist, kann man zwar erst nach dem Abschluss feststellen, aber folgende Punkte deuten auf eine hohe Kompetenz hin:
- Inhalte, Dauer, Ablauf und Kosten der Weiterbildung werden auf der Webseite bzw. in einer Informationsbroschüre transparent dargestellt
- die Trainer haben selbst ausreichend Berufserfahrung in der Pflege
- es gibt eine Kontaktmöglichkeit, telefonisch oder per E-Mail, um vor einer Buchung Fragen stellen sowie während der Weiterbildung individuell betreut werden zu können
Erfahrungsberichte
Wie gut eine Weiterbildung ist, können am besten diejenigen beurteilen, die diese schon abgeschlossen haben. Es lohnt sich also, nach Erfahrungsberichten und Anbieterbewertungen im Internet Ausschau zu halten. Dabei gilt zu beachten, dass eine einzelne positive oder negative Aussage kaum Wert hat – erst bei einer entsprechenden Anzahl an Bewertungen ist ein Ergebnis wirklich hilfreich.
Alternative: Akademisches Fernstudium
Statt einer Weiterbildung kann auch ein Fernstudium mit akademischem Abschluss (Bachelor oder Master) die richtige Maßnahme für berufliches Vorankommen sein.
Aber wann ist ein Studium einer Weiterbildung vorzuziehen? Ein Studium, das mit dem international anerkannten Bachelor oder Master abschließt, macht vor allem dann Sinn, wenn angestrebt wird, langfristig eine Führungsposition zu übernehmen oder sich selbstständig zu machen. Natürlich gibt es dafür auch passende Weiterbildungen, etwa die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, aber Studienabsolventen können auf ein wesentlich umfassenderes Know-how zurückgreifen und haben damit langfristig gesehen größere Chancen auf einen beruflichen Aufstieg.
Achtung! Nicht jede Fachrichtung ist als Fernstudium studierbar. Überwiegend finden sich Angebote für ein Pflegemanagement Fernstudium.
Statt eines „normalen“ Vollzeit-Studiums bietet die Fernstudienvariante wohl die beste Möglichkeit für Pfleger ihren fachlichen Horizont zu erweitern, denn in dieser Studienform kann neben dem bestehenden Job studiert werden. Mehr zu den Vorteilen eines Fernstudiums und welche Pflegestudiengänge studiert werden können, erfährst du in unserer Rubrik Fernstudium Pflege.
Ein Studium nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch als eine Weiterbildung und ist auch belastender. Das sollte unbedingt bedacht werden. Wer sich nicht vorstellen kann, einige Jahre lang die Doppelbelastung von Studium und Beruf zu stemmen, sollte vielleicht also besser in regelmäßigen Abständen Weiterbildungen absolvieren – auch so kommt man ans Ziel!