Weiterbildung: Case Manager
Case Manager beschäftigen sich intensiv und individuell mit Patienten und Pflegebedürftigen, klären diese über ihre Möglichkeiten und Rechte auf und versuchen, Ressourcen im Umfeld der Pflegebedürftigen zu aktivieren. Der Zugang zum Berufsbild ist über eine spezialisierte Weiterbildung möglich.
Inhaltsverzeichnis
Case Management ist die abteilungsübergreifende Koordination von Pflegebehandlungen. Die offizielle Definition der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) lautet:
„Case Management ist eine Verfahrensweise in Humandiensten und ihrer Organisation zu dem Zweck, bedarfsentsprechend im Einzelfall eine nötige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen zu bewerkstelligen. Der Handlungsansatz ist zugleich ein Programm, nach dem Leistungsprozesse in einem System der Versorgung und in einzelnen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens effektiv und effizient gesteuert werden können.“
Wichtig ist dabei vor allem, dass das Case Management sich aus dem Fallmanagement und dem Systemmanagement zusammensetzt. Das Fallmanagement betrifft die Optimierung der Hilfsleistungen in einem konkreten Fall, das Systemmanagement umfasst die Optimierung der Versorgung in einem ganzen Zuständigkeitsbereich.
Das Berufsbild des Case Managers stammt ursprünglich aus den USA und ist in Deutschland noch relativ neu. Es bezeichnet eine erfahrene Pflegekraft mit einer entsprechenden Weiterbildung, welche die Schnittstelle zwischen Ärzten, Pflegefachkräften und Therapeuten darstellt und deren Dienstleistungen für ihre Patienten organisiert und koordiniert.
Überschneidungen zum Pflegeberater
Wer sich einmal mit entsprechenden Case Manager-Lehrgängen in Deutschland auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass diese hier oft unter der Bezeichnung „Case Manager/Pflegeberater“ geführt werden. Dennoch gibt es nach wie vor einige Unterschiede zwischen beiden Berufsbildern. Case Manager planen Hilfsleistungen für Individuen, aber auch für Gruppen und bestimmte Versorgungssettings. Sie betreiben also neben dem Fallmanagment auch ein Systemmanagement. Ihr Ziel ist es dabei, die Ressourcen zu aktivieren, die im Umfeld des/der Betroffenen vorhanden sind und diese für die Problembewältigung nutzbar zu machen. Der Schwerpunkt des Pflegeberaters liegt hingegen eher in der Information und der Beratung seiner Patienten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Case Management wesentlich komplexer gestaltet ist als eine "einfache" Pflegeberatung. Jedoch ist auch das Berufsbild des Pflegeberaters im Wandel seitdem 2009 der gesetzliche Anspruch auf eine kostenlose professionelle Pflegeberatung gemäß § 7a SGB XI besteht.
Diese Veränderung trägt dazu bei, dass sich die Aufgabenbereiche von Case Managern und Pflegeberatern zunehmend annähern und immer deckungsgleicher werden. So ist nicht verwunderlich, dass manche Weiterbildungen beide Bezeichnungen im Titel vereinen.
Aber Achtung: Nicht alle Anbieter setzen den Case Manager automatisch mit dem Pflegeberater gleich. Je nach Lehrgang können die Inhalte entweder sehr ähnlich sein oder stark voneinander abweichen. Aus diesem Grund sollte man vor der endgültigen Entscheidung für eine bestimmte Weiterbildung immer erst mal einen Blick auf den Lehrplan werfen und feststellen, ob die angebotenen Inhalte auch mit den eigenen Erwartungen und dem angestrebten Berufsbild übereinstimmen oder nicht.