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Erfahrungsbericht: Bachelor Pflegepädagogik an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein

Anastasia ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und studiert derzeit den Bachelor "Pflegepädagogik" an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. Das Besondere: Anastasia hat den Einstieg ins Studium ohne Abitur geschafft, nämlich über ihre berufliche Qualifikation. Wir haben sie gefragt, warum sie sich für dieses Pflegestudium entschieden hat und wie der Bachelor genau gestaltet ist. Ihre für die Studienwahl hilfreichen Antworten kannst du nun hier nachlesen.

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Erfahrungsbericht von Anastasia

Darum habe ich mich für diesen Studiengang entschieden

Da ich auch sehr gerne Auszubildende angeleitet habe, stand nahe, dass ich Pflegepädagogik studieren will.

Ich habe mich für das Studium entschieden, da ich für mich im Pflegealltag keine Zukunft mehr gesehen habe, obwohl ich den Beruf sehr liebe. Da ich auch sehr gerne Auszubildende angeleitet habe, stand nahe, dass ich Pflegepädagogik studieren will. Leider gibt es noch zu wenige, nicht flächendeckende Angebote dazu. Für das Studium in Ludwigshafen war entscheidend, dass ich auch ohne Abitur als Berufsqualifizierte in Rheinland-Pfalz studieren kann. Zudem waren auch die Dauer (Vollzeit) und die Kosten (keine Gebühren) des Studiums ausschlaggebend. Auch die Studieninhalte überzeugten mich sehr.

So läuft mein Studium ab

Wie man sieht, sind die Inhalte und der Ablauf des Studiums in Vergleich zu Universitäten stark vorgegeben. Das kann zum einen als Vorteil, aber auch als Nachteil angesehen werden.

Das Studium dauert sieben Semester. In den ersten zwei Semestern werden eher die Grundlagen aus Pflegewissenschaft, Ethik, Gesundheitswissenschaften und Pädagogik in wissenschaftlichem Kontext vermittelt. Im ersten Semester müssen auch keine Prüfungsleistungen, lediglich unbenotete Studienleistungen erbracht werden. Weshalb sich das erste Semester sehr gut dafür eignet, vor allem wenn man zugezogen ist, sich zu orientieren, eine neue Arbeit oder Wohnung zu finden.

Ab dem zweiten Semester müssen pro Semester zwei Prüfungsleistungen (PL) erbracht werden. Die erste schriftliche PL ist eine wissenschaftliche Hausarbeit zu einem selbstausgesuchten Thema aus der Pflegewissenschaft. Diese erste Arbeit wird von den Lehrenden sehr gut begleitet und findet neben dem Seminar "Wissenschaftliches Arbeiten" statt. Vor allem für beruflich qualifizierte Studierende, die möglicherweise noch nie wissenschaftliche Arbeiten verfasst haben, bietet es eine sehr gute Unterstützung.

Im zweiten Semster werden zudem Grundlagen aus dem ersten Semester vertieft. Thematisiert werden vor allem die Pflegewissenschaft, Gesundheitswesen und -politik sowie Pädagogik. Ab dem dritten Semster nimmt die Pädagogik und Didaktik einen höheren Stellenwert in den Vorlesungen ein. Wir lernen hierbei Theorien und Konzepte der allgemeinen und Pflegedidaktik (z.B. Klafki, Scheller, Wittneben, Darman-Fink). Dazu kommt auch die Auseinandersetzung mit der Lernpsychologie. In diesem Semester werden auch die Grundlagen der Forschung und Forschungsmethoden als Vorbereitung auf das vierte Semester vermittelt. Zudem wird eine wissenschaftliche Auseinandersetzung (Evidancebased Nursing) mit dem Berufsfeld Pflege gelehrt und am Ende des Semesters mündlich geprüft. Zu Forschungsmethoden findet auch eine kleine schriftliche Prüfung statt.

Nach dem dritten Semester haben die Studierenden die Möglichkeit, ein sechswöchiges Orientierungspraktikum zu absolvieren. Hierbei können sie mögliche Arbeitsfelder, neben der Lehre an den Pflegeschulen, kennenlernen. Dabei kann man sein Praktikum beispielsweise in einem Pflegestützpunkt, an einer Beratungsstelle, bei der Krankenkasse oder auch aktuell bei der Pflegekammer absolvieren. Schwerpunkt des Praktikums, über das auch ein Bericht verfasst werden soll, ist die Organisation und Qualitätssicherung in der Einrichtung.

Schwerpunkt des Studiums im vierten Semester ist, neben der Fortsetzung der Inhalte zu der Pflegedidaktik und Unterrichtsmethodik aus dem dritten Semester, das Forschungsprojekt. Studierende können sich zwischen qualitativer oder quantitativer Forschung entscheiden und diese auch als Projekt unter Begleitung der Lehrenden neben dem Semester in Kleingruppen durchführen. Die Gruppe legt in Absprache mit der Lehrenden das Thema fest, macht die Felderschließung, sammelt Daten und wertet diese aus. Ein Bericht dazu soll dann am Anfang des fünften Semesters in schriftlicher Form als PL abgegeben werden.

Das fünfte Semester ist ein Praxissemester. Studierende sollen innerhalb von 16 Wochen praktische Unterrichtserfahrungen an einer Pflege- oder Hebammenschule sammeln. Dazu gehören mind. 24 Unterrichtsstunden Beobachtung von Unterricht und 24 Stunden selbstständige Durchführung von Unterricht. Zu einer dieser Stunden muss dann ein Unterrichtsentwurf als PL verfasst werden. Voraussetzung dafür sind die didaktischen und lernpsychologischen Inhalte aus dem dritten und vierten Semester. An den Begleittagen, die an der Hochschule mit dem jeweiligen Dozenten stattfinden, findet ein Austausch zu den Erlebnissen aus dem Praktikum statt.

Im sechsten Semester liegt der Schwerpunkt der Inhalte bei den Gesundheitswissenschaften, der Gerontologie und Professionalisierung der Pflege. Zwischen dem sechsten und siebten Semester wird von den Lehrenden empfohlen, die Bachelorarbeit zu schreiben. Wobei die Entscheidung, wann es stattfinden soll, bei den Studierenden liegt.

Im siebten Semester finden weitere Veranstaltungen zur Professionalisierung und Zukunft der Pflege statt. Zudem werden hier Themen aus der Pädagogik vertieft.

Wie man sieht, sind die Inhalte und der Ablauf des Studiums im Vergleich zu Universitäten stark vorgegeben. Das kann zum einen als Vorteil, aber auch als Nachteil angesehen werden. Zum einen bekommt man dadurch einen sehr guten Eindruck, welche Leistung wann erbracht werden soll und kann somit seine Arbeit in der Pflege gut planen. Denn viele Studierende arbeiten neben dem Studium ca. 30 - 40 Prozent in der Pflege. Zum anderen bieten diese starren Vorgaben wenig Wahlmöglichkeiten und vor allem zum Ende des Studiums wird viel Druck aufgebaut.

Ich kann aber sagen, dass das Studium qualitativ sehr hochwertig ist. Man bekommt nicht nur pädagogische, sondern auch umfassende forschungsmethodische Kompetenzen vermittelt. Da wir keine Anwesenheitspflicht haben und immer einen Tag pro Woche frei haben, ist es gut mit einer 30 Prozent-Tätigkeit in der Pflege zu verbinden. Keine Anwesenheitspflicht soll aber nicht bedeuten, dass man keine Vorlesungen besuchen muss. Alle Vorlesungen sind für ein erfolgreiches Studium notwendig. Man merkt dann auch vor allem zum Ende des Studiums bei den Diskussionen, wer wie oft die Vorlesungen besucht hat. Denjenigen, die nicht so oft da waren, fehlen viele Inhalte.

Ich kann meine Hochschule empfehlen/nicht empfehlen, weil...

Uns werden die notwendigen Kompetenzen vermittelt, uns Inhalte selbst beibringen zu können.

Grundsätzlich kann ich das Studium allen, die sich für eine Lehrtätigkeit in der Pflege interessieren, empfehlen. Dadurch, dass das Studium recht anspruchsvoll ist und auch für die Forschung qualifiziert, ist auch eine Qualifizierung auf Masterniveau in der Forschung möglich.

Zu beachten ist aber, dass das Studium kein Lehramtsstudium, sondern "nur" ein Pädagogik-Studium ist. Dadurch kann man meistens nur an privaten Pflegeschulen unterichten. Es besteht aber trotzdem auch die Möglichkeit, als Ein-Fach-Lehrer an öffentlichen Altenpflegeschulen angestellt zu werden, das ist aber nicht die Regel.

Es ist in dem Studium auch so, dass uns keine Inhalte der Anatomie oder Krankheitslehre vermittelt werden, sondern die notwendigen Kompetenzen, um uns diese später selbst anzueignen und zu unterrichten. Das ist deshalb vorteilhaft, da niemand vorher wissen kann, welche Inhalte man dann in der beruflichen Praxis unterrichten wird. Der Standort des Fachbereichs ist nicht unbedingt schön, aber klein und sehr familiär. Man hat sehr guten Kontakt zu den Lehrenden und diese unterstützen die Studierenden immer.

Diese Interessen und Fähigkeiten sollte man für den Studiengang mitbringen

Das Studium wirkt sehr anspruchsvoll und fordert einen hohen Einsatz an Zeit und Fleiß.

Grundsätzlich ist für das Studium das Interesse am Unterrichten wichtig. Auch den Umgang mit Auszubildenden muss man mögen. Besondere Kenntnisse muss man nicht mitbringen, da diese während des Studiums vermittelt werden. Wichtig sind aber gute soziale und kommunikative Kompetenzen, da man viel in Gruppen erarbeiten soll.

Pflegestudium ohne Abitur

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